Welche Feiertage feiern Muslime?
Muslime feiern nur zwei Eide (Feste): Eid al-Fitr (am Ende des Monats Ramadan) und Eid al-Adha, das die Vollendung der Hajj (jährliche Pilgerfahrt) am 10. Tag des Monats Dhul-Hijjah markiert.
An diesen beiden Festen gratulieren Muslime einander, bringen Freude in ihre Gemeinschaften und feiern im Kreise ihrer Verwandten. Vor allem aber gedenken sie der Segnungen Allahs, preisen Seinen Namen und verrichten das Eid-Gebet in der Moschee. Außer diesen beiden Anlässen erkennen Muslime keine weiteren Feiertage im Jahr an oder feiern sie.
Natürlich gibt es auch andere erfreuliche Anlässe, die im Islam gefeiert werden, wie Hochzeiten (Walima) oder die Geburt eines Kindes (Aqeeqah). Diese Ereignisse sind jedoch keine festgelegten Feiertage im Jahr, sondern werden gefeiert, wenn sie im Leben eines Muslims eintreten.
Am Morgen von Eid al-Fitr und Eid al-Adha versammeln sich Muslime in der Moschee zum Eid-Gebet, gefolgt von einer Predigt (Khutbah), die sie an ihre Pflichten und Verantwortungen erinnert. Nach dem Gebet wünschen sich die Muslime einander „Eid Mubarak“ (Gesegnetes Fest) und tauschen Geschenke sowie Süßigkeiten aus.
Eid al-Fitr
Eid al-Fitr kennzeichnet das Ende des Ramadan, der im neunten Monat des islamischen Mondkalenders gefeiert wird.
Eid al-Fitr ist von großer Bedeutung, da es auf einen der heiligsten Monate, den Ramadan, folgt. Ramadan ist eine Zeit, in der Muslime ihre Beziehung zu Allah stärken, den Koran rezitieren und gute Taten vermehren. Am Ende des Ramadan belohnt Allah die Muslime mit dem Festtag Eid al-Fitr für das erfolgreiche Fasten und das vermehrte Gedenken während des Monats. An Eid al-Fitr danken Muslime Allah für die Gelegenheit, einen weiteren Ramadan zu erleben, sich Ihm näher zu kommen, bessere Menschen zu werden und eine weitere Chance auf Rettung vor dem Höllenfeuer zu erhalten.
Es wurde von Talhah bin ‘Ubaidullah überliefert, dass zwei Männer zum Gesandten Allahs, ﷺ (Friede sei mit ihm), kamen. Sie hatten sich gemeinsam zum Islam bekehrt, aber einer von ihnen strieb härter als der andere. Derjenige, der sich mehr anstrengte, ging in den Kampf und wurde als Märtyrer getötet. Der andere blieb ein Jahr länger und starb dann. Talhah sagte: „Ich sah in einem Traum, dass ich am Tor des Paradieses war und die beiden Männer dort sah. Jemand kam aus dem Paradies und ließ denjenigen, der zuletzt gestorben war, ein, dann kam er zurück und ließ den Märtyrer ein. Dann kam er zu mir zurück und sagte: ‚Geh zurück, denn deine Zeit ist noch nicht gekommen.‘“ Am nächsten Morgen erzählte Talhah den Leuten davon, und sie waren erstaunt. Die Nachricht darüber erreichte den Gesandten Allahs, ﷺ (Friede sei mit ihm), und sie erzählten ihm die Geschichte. „Warum seid ihr so erstaunt darüber?“ Sie sagten: „O Gesandter Allahs, der erste war derjenige, der sich mehr angestrengt hatte, dann wurde er als Märtyrer getötet, aber der andere wurde vor ihm ins Paradies aufgenommen.“ Der Gesandte Allahs, ﷺ (Friede sei mit ihm), sagte: „Hatte er nicht ein Jahr länger gelebt?“ Sie sagten: „Ja.“ Er sagte: „Und kam nicht der Ramadan, in dem er gefastet hat, und die Gebete, die er in diesem Jahr verrichtet hat?“ Sie sagten: „Ja.“ Der Gesandte Allahs ﷺ (Friede sei mit ihm), sagte: „Der Unterschied zwischen ihnen ist größer als der Unterschied zwischen Himmel und Erde.“
Sunan Ibn Majah, 3925
Eid al-Adha
Eid al-Adha markiert den Abschluss der jährlichen Hajj-Zeit (Pilgerfahrt nach Mekka), die im Monat Dhul-Hijjah stattfindet, dem zwölften und letzten Monat des islamischen Mondkalenders.
Das Fest von Eid al-Adha gedenkt der Hingabe des Propheten Ibrahim (Abraham) an Allah und seiner Bereitschaft, seinen Sohn Ismail (Ismael) zu opfern. Im Moment der Opfergabe ersetzte Allah Ismail durch einen Widder, der anstelle seines Sohnes geschlachtet werden sollte. Dieser Befehl Allahs war eine Prüfung für Ibrahim, um seine Bereitschaft und Treue zu zeigen, den Befehl seines Herrn ohne Frage zu befolgen. Daher bedeutet Eid al-Adha das Fest des Opfers.
Eine der besten Taten, die Muslime an Eid al-Adha verrichten können, ist das Qurbani/Uhdiya (Opfer), das nach dem Eid-Gebet durchgeführt wird. Muslime opfern ein Tier, um an das Opfer des Propheten Abraham für Allah zu erinnern. Das Opfer kann ein Schaf, Lamm, Ziege, Rind, Stier oder Kamel sein. Das Tier muss gesund und ein bestimmtes Alter erreicht haben, um halal, also auf islamische Weise geschlachtet zu werden. Das Fleisch des opfernden Tieres wird unter der opfernden Person, ihren Freunden und Familien sowie den Armen und Bedürftigen aufgeteilt.
Das Opfern eines Tieres an Eid al-Adha spiegelt die Bereitschaft des Propheten Abraham wider, seinen eigenen Sohn zu opfern, und ist ein Akt der Anbetung, der sowohl im Quran verankert als auch eine bestätigte Tradition des Propheten Muhammad, ﷺ (Friede sei mit ihm) ist.
Der Prophet ﷺ (Friede sei mit ihm) schlachtete zwei Widder, einen schwarzen und einen weißen (als Opfergabe), und ich sah ihn, wie er seinen Fuß auf ihre Flanken legte und den Namen Allahs sowie das Takbir (Allahu Akbar) erwähnte. Dann schlachtete er sie mit seinen eigenen Händen.
Sahih al-Bukhari, 5558
Im Quran hat Gott gesagt:
Und vollendet den Hajj und die `Umra für Allah. Und wenn ihr daran gehindert werdet, so bringt ein Opfertier dar, das euch (zu opfern) leicht fällt. (...)
Koran - 2:196(Interpretation der Bedeutung)
Quelle:
islamqa.info
Übersetzt von:
Amira Al Sarraj